11/04/2023

Wie viel Zucker ist gesund für dein Pferd?

In diesem Artikel erfährst du, wie viel Zucker dein Pferd pro Tag übers Heu aufnimmt, wie du den Zuckergehalt im Heu bestimmen kannst und was du tun kannst, um diesen zu senken.

Wie viel Zucker ist gesund für dein Pferd?

Ein Pferd mit 500 kg nimmt pro Tag schnell mal um die 1,5 kg Zucker allein übers Heu auf. Die Angabe stimmt natürlich nicht 1:1 für jedes Heu und jedes Pferd, aber es ist dennoch eine riesige Menge, oder?

Im Vergleich dazu ist der Zuckergehalt von bspw. 10 g Karottenflocken oder 20 g Apfeltrester im Krippenfutter definitiv zu vernachlässigen. Natürlich sollte man auch hier auf einen niedrigen Zuckergehalt achten, aber im Vergleich ist das ein Tropfen auf den heißen Stein. Du solltest also bei der Fütterung deines Pferdes im Bezug auf den Zucker vor allem das Heu unter die Lupe nehmen. 

Wie hoch sollte der Zuckergehalt im Heu maximal sein

Der Zuckergehalt in Pferdeheu sollte in jedem Fall unter 10% liegen. Bei stoffwechselerkrankten Pferden idealerweise auch noch deutlich darunter.

Leider sind jedoch auch Zuckergehalte von 15% und mehr keine Seltenheit.

Wie kannst du herausfinden, wie hoch der Zuckergehalt im Heu ist?

Um den Zuckergehalt zu bestimmen, sendest du am besten eine Probe ins Labor.

Macht das auch Sinn, wenn unterschiedliche Heuchargen verwendet werden?
Jein… Wenn du ein Pferd mit PSSM oder Cushing, Hufrehe oder EMS hast, kann es dennoch gut sein, zumindest den ungefähren Wert zu kennen. Auch wenn dann nicht immer das genau gleiche Heu verwendet wird, bekommst du dennoch eine Idee. Wenn ihr unterschiedlichen Heuchargen verwendet, sammle eine Probe von mehreren Ballen und lass' diese analysieren.

Alternativ gibt' es auch eine Methode, wie du mit einem Refraktometer selbst den Zuckergehalt bestimmen kannst. Der Vorteil der Laboranalyse ist allerdings, dass du auch gleich alle anderen Inhaltsstoffe mit bestimmen lassen kannst und somit auch weißt, wie viel Energie, Proteine und Mineralstoffe das Heu enthält. So kannst du das Zusatzfutter deines Pferdes genau aufs Raufutter abstimmen. Zudem können im Labor mikrobiologische Untersuchungen angestellt werden, die Auskunft über die Qualität des Heus geben.

Was bringt dir jetzt dieses Wissen, wenn du doch als Einsteller unter Umständen gar keinen Einfluss auf die Heufütterung hast?

Auch wenn du keinen Einfluss darauf hast, welches Heu gefüttert wird, ist es dennoch gut zu wissen, was wirklich drin ist. Denn ansonsten kannst du nur Mutmaßungen anstellen. Wenn du weißt, was drin ist, kannst du die optimale Heuration für dein Pferd genau ermitteln und die Fütterung entsprechend managen. Es kann zudem helfen, die Daten “schwarz auf weiß” zu haben, um ggfs. auch beim Stallbetreiber eine Änderungen für künftige Heukäufe zu erwirken. Wenn bspw. die Qualität nachweislich nicht stimmt oder der Zuckergehalt deutlich zu hoch ist.

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Bei der Erstberatung kannst du uns gern dine Heuanalyse mitsenden. Wir werten diese für dich aus und geben dir Tipps zur optimalen Raufuttergabe für dein Pferd, bezogen auf eure individuelle Situation.

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Und wenn sich nun herausstellt, dass der Zuckergehalt wirklich zu hoch ist?

Ideal wäre natürlich, auf ein anderes Heu umzusteigen.

Wenn das nicht geht, gibt es gibt verschiedene Methoden, den Zuckergehalt zu reduzieren: 

Eine Möglichkeit, die sich vor allem bei akuten Stoffwechselproblemen und starkem Übergewicht empfiehlt, ist das Wässern des Heus. 

Dazu weichst du das Heu für etwa 30 Minuten in einem sauberen, lebensmittelechten Kübel ein, um den Zucker herauszuwaschen. Wichtig ist, das Heu nicht zu lang einzuweichen, da es sonst verderben kann. Außerdem musst du beachten, dass du dabei auch wichtige Nährstoffe auswäscht. Eine Supplementierung von Mineralstoffen und Vitaminen ist somit besonders wichtig!

Achtung! Gerade bei akuter Hufrehe benötigt dein Pferd wichtige Mineralstoffe. Du solltest also eine Rationsberechnung vornehmen (lassen), um dein Pferd optimal zu versorgen.

Eine andere Möglichkeit reduziert zwar nicht den Zuckergehalt im Heu an sich, jedoch den Zuckergehalt in der Gesamtration.

Dazu kannst du Heu mit qualitativ hochwertigem Futterstroh mischen. Am besten eignet sich Weizenstroh. Dieses hat einen im Vergleich zum Heu deutlich niedrigeren Energie-, Protein- und Zuckergehalt, liefert jedoch wichtige Rohfaser. Bis zu 1/3 der Gesamtration kann durch Stroh ersetzt werden und so der Zuckergehalt um etwa 30% gesenkt werden. Stroh solltest du nicht einsetzen bei Pferden mit Atemwegserkrankungen oder Magenproblemen.

Eine ganz simple Maßnahme ist zudem, anhand der Laborwerte genau zu errechnen, wie viel Heu dein Pferd benötigt.

Denn auch wenn der Zuckergehalt unter 10% liegt, solltest du darauf achten, dein Pferd nicht zu überfüttern. Kennst du den Energie- und Proteingehalt des Heus und den Bedarf deines Pferdes, kannst du die ideale Tagesration errechnen. Schnappe dir dann einfach ein Heunetz und wiege mal ab, wie viel dein Pferd tatsächlich bekommt - vielleicht gibt es hierbei bereits Optimierungsbedarf und du kannst über eine insgesamt reduzierte Heumenge auch den Zucker, den dein Pferd zu sich nimmt, reduzieren.

Du benötigst Hilfe bei der Bedarfsermittlung und Rationsberechnung? 

Dann melde dich gern bei uns.

Im Rahmen unseres Ernährungsplans errechnen wir den genauen Bedarf deines Pferdes auch unter Berücksichtigung ggfs. bereits bestehender gesundheitlicher Probleme.

Du erhältst eine Empfehlung zur idealen Raufuttergabe für dein Pferd, damit du es optimal versorgen kannst. Du kannst uns auch gern eine Heuanalyse mitsenden, sodass wir das Krippenfutter deines Pferdes genau auf euer Heu abstimmen können.

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